Daniel
Miranda – Staffel 1:
Die neue britische BBC-Sitcom Miranda, die von Stand-Up-Comedian Miranda Hart entwickelt wurde, basiert auf ihren semi-autobiografischen Radiohörspielen. Mittdreißigerin Miranda wird mit ihren 1,85 Meter nicht gerade übersehen und von so manchen Zeitgenossen – sehr zu ihrem Unmut – zu oft mit „Sir“ angesprochen. Sie besitzt zwar einen Scherzartikelladen, aber leider keinerlei Sinn fürs Geschäft. Zum Glück steht ihr bei allem ihre Jugendfreundin Stevie Sutton (Sarah Hadland, James Bond – Ein Quantum Trost) stets mit Rat und Tat zur Seite. Die total chaotische Miranda versucht verzweifelt, sich anzupassen und ein „normales“ Leben zu führen, schafft es aber nicht, sich gegen ihre exzentrische Frau Mutter (Patricia Hodge, u. a. Inspector Morse, Waking The Dead) zu behaupten, die ihrerseits peinliche und aussichtslose Versuche anstellt, sie endlich unter die Haube zu bringen. Der Konkurrenzkampf mit ihrer Internatsfreundin Tilly (Sally Phillips), die immer mehr Geld, bessere Jobs und tollere Freunde zu haben scheint, bringt Miranda zusätzlich in die abstrusesten Situationen. Da sie sonst nicht allzu viele Freunde hat, bastelt sie sich welche aus Obst und Gemüse, ihre sogenannten „Fruit Friends“ und „Vegeta-Pals“. Und alles, was sie in Bezug auf Männerfang anstellt, geht in die Hosen, dabei flunkert sie den Angegrabenen so grotesk haarsträubende Räuberpistolen vor, dass sich Münchhausen anerkennend im Grabe herumdrehen würde. Am allerschlimmsten ist jedoch, dass sie bei ihren hilflosen Annäherungsversuchen beim Langzeit-Schwarm Gary (Tom Ellis, u. a. Inspector Barnaby, Waking The Dead, Doctor Who) immer wieder auf die Nase fällt – meistens im wahrsten Sinne des Wortes…
Podcast Tipp: S02E29 – DIE SCHLECHTESTE SERIE GEWINNT!
Die Kulinarischen Abenteuer Der Sarah Wiener In Asien
Nachdem Sarah Wiener, das gleichwohl beliebte und bekannte Multitalent (Köchin, Gastronomin, Buchautorin, Unternehmerin, engagierte Verfechterin gesunder Ernährung und artgerechter Tierzucht) in der erfolgreichen arte-Reihe Die Kulinarischen Abenteuer (DVDs erschienen bei Edel:Motion) auf ihren Entdeckungsreisen bereits durch ihre Heimat Österreich, aber auch Italien, Frankreich und Großbritannien bereits die lukullischen Spezialitäten der jeweiligen Regionen erkundete, macht sie sich in der neuesten 10-teiligen TV-Reihe Die Kulinarischen Abenteuer Der Sarah Wiener In Asien auf ihre bislang entfernteste Reise in die vier asiatischen Länder Indien, Japan, Vietnam und China. Da die asiatischen Küchen für abendländische Zungen, euphemistisch gesagt, bisweilen echte „Zungenbrecher“ bereit halten, waren die Kulinarischen Abenteuer In Asien für Sarah Wiener eine echte Herausforderung! Die exotischen Speisen haben nämlich mit den Gerichten, die man hierzulande in asiatischen Restaurants findet, nicht wirklich viel zu tun…
Ausgerüstet mit ihrem obligatorischen roten Rucksack und antiker Selfie-Polaroidkamera führt Sarahs erste Reise nach Indien, wo Reichtum und Armut, Schönheit und Schrecken sehr nah beieinander liegen. Wie überall zeigt Sarah keinerlei Berührungsängste und schaut in Radjasthan bei Bauern und einem Maharadjah gerne unter den Topfdeckel (Stichwort: Wonder Hot Chili – Schärfestufe 10!!!) und über den Tellerrand. Im Gewürzparadies Kerala geht Sarah dahin, wo der Pfeffer wächst – und zwar der beste der Welt. Die letzte Station in Indien ist schließlich der Bundesstaat Gujarat im hohen Norden, wo man sich ausschließlich vegetarisch ernährt, denn Tiere zu schlachten und zu essen ist in Gujarat ein großer Frevel.
Der ästhetischen Küche Japans gilt Sarahs nächster Besuch. Hier plaudert sie mit einem Meister der japanischen Schwertkunst (Sushi-Koch, kein Ninja!), hilft wenig abergläubischen Fischern beim morgendlichen Fang und testet die Garküche einer der 1.000 heißen Quellen in der Stadt Beppu. Auch in Vietnam legt Sarah Wiener wieder erfreulich uneitel Hand an: sie erntet schwimmendes Gemüse im Mekong-Delta, hilft ein Reisfeld zu bestellen und pflügt knietief durch den Schlamm. Auch bei der Reisnudelherstellung in einer kleinen Manufaktur geht Sarah körperlich an ihre Grenzen…
In China angekommen, erfährt Sarah, dass Tofu durchaus nicht langweilig und fade sein muss, denn es gibt ihn in endlosen Variationen: geräuchert, in Fäden, als Süßspeise, als Cracker, als geschichteter und sogar als stinkender Tofu. Vor den Toren der riesigen Stadt Chengdu trifft sie in der letzten Folge einen der wenigen chinesischen Bio-Bauern, der eine Zen-buddhistische Form der Schädlingsbekämpfung auf seinen Kohlfeldern betreibt und Sarah außerdem zeigt, wie in der Provinz traditionell das Gemüse zu den berühmten „Szechuan-Pickles“ verarbeitet wird.
Die Kulinarischen Abenteuer Der Sarah Wiener In Asien ist keine Kochsendung im herkömmlichen Sinn, sondern eher ein lehrreicher Reisebericht über Asiens Land und Leute mit jeder Menge interessanter Hintergrundinfos zu den regionaltypischen Lebensmitteln und deren Verarbeitung – sozusagen Bildungsfernsehen in seiner köstlichsten Form! Nebenbei wird natürlich auch mit so manchen Vorurteilen aufgeräumt (ja, es gibt chinesische Gerichte OHNE Glückskeks!).
Podcast Tipp: S04E04 – Just Jack